Der Saisonendspurt des PSV Flensburg begann am vorletzten Spieltag, als der erste Saisonsieg gegen die SG Bordesholm/Preetz eingefahren werden konnte. Der steigenden Leistungskurve folgten endlich Ergebnisse. Am vergangenen Wochenende sollte diese Jagd nach den Zählern am letzten Spieltag der Saison zum positiven Ende gebracht werden. Die SG Kölln-Reisiek zeigte sich jedoch wenig beeindruckt und nutzte sogleich die ersten Fehler aus. Dadurch entwickelte sich ein packendes Duell, dass bis zur letzten Sekunde keinen Sieger fand.

Florian Holtorf nutzte die letzte Partie der Saison für sein Debüt für den PSV Flensburg, während Kapitän Michael Düsing kurz vor Anpfiff mit Rückenbeschwerden ausfiel. Eine Minute nach dem Pfiff ging es dann direkt munter los: Johannes Nikolei bedankte sich bei der etwas ungeschickt agierenden Flensburger Hintermannschaft und versenkte mit seiner ersten Ballberührung den Lochball in den Maschen. Nach Wiederanpfiff konnte der PSV den Ball behaupten. Über Steve Haumersen gelang dieser zu Spielertrainer Philipp Lehmann, der mit einem Schuss in die kurze Ecke ausglich. Postwendend war erneut Nikolei zur Stelle und vollführte das gleiche Kunststück von der anderen Seite. Danach war es Iljas Salmassi, der im schnellen Kurzpassspiel mit PSV-Debütant Florian Holtorf nicht nur den erneuten Ausgleich besorgte (3.), sondern Flensburg auch zum ersten Mal in Führung brachte (9.). Dass die SG damit deutlich unter Druck geriet, zeigte der nächste Treffer: Lars Meier jagte seinen Gegenspieler derart über das Feld, dass dieser den Ball ins eigene Tor stocherte. Obwohl die Flensburger deutliches Oberwasser genossen, blieb es aufgrund einer mangelnden Chancenverwertung bei dem 4:2-Drittelstand.

Auch im Mitteldrittel spielte sich in den Anfangsminuten das Spielgeschehen großteils in der Kölln-Reisieker Hälfte ab. Der PSV drückte auf einen weiteren Treffer, doch dann kam es ganz anders und ein einfacher Ballverlust ermöglichte der SG die Chance über Nikolei und Jonas Sommer, der den Lochball unter die Latte nagelte – Anschlusstreffer. Das Duo trat nur wenige Minuten später erneut auf den Plan und sorgte damit sogar für den Ausgleich. Damit nahm die Partie neue Fahrt auf und die optische Überlegenheit des PSV auf dem Feld schien ohne Belang. Dies steigerte sich weiter, als Hanna Petersen mit einem ungedeckten Fernschuss von der Mittellinie die 5:4-Führung der SG schoss. Ein Nackenschlag für die ambitionierten Flensburger, auf den Salmassi aber nur anderthalb Minuten später eine ausgleichende Antwort fand.

Die Effektivität der SG bescherte ihr einen Ausgleich zur zweiten Drittelpause. Kurz nach Wiederanpfiff holte dann Nikolei zu seinem dritten Streich aus und brachte die SG erneut in Führung. Zehn Minuten konnte diese von Kölln-Reisiek verteidigt werden, ehe der Dreifachtorschütze Nikolei aufgrund eines Handspiels des Feldes verwiesen wurde. Die anschließende Überzahl nutzte Tilmann Gebhardt nach einem maßgenauen Zuspiel von Philipp Lehmann mit einem Schlagschuss von der linken Seite. Bei dem 6:6-Zwischenstand verstrichen die Minuten und vieles deutete auf eine spannende Verlängerung hin. Doch in der letzten Sekunde befreite sich Eike Kautza mit einem langen Ball auf Finn Horn aus dem gegnerischen Pressing. Horn sah kurz vor dem Slot den mitgelaufenen Philipp Hansen und der fackelte nicht lang. Jubel brandete auf ehe die Schiedsrichter noch zu einem letzten Bully baten. Dann war es auch amtlich: Der PSV Flensburg gewinnt mit dem 7:6-Buzzer-Beater gegen die SG Kölln-Reisiek.

Der PSV beschloss damit die Saison noch einmal siegreich. Trotz des Sieges gegen den direkten Tabellenachbarn konnte die Rote Laterne aber nicht abgeben werden. Der PSV Flensburg ist mit sechs Zählern Tabellenletzter, während sich der ETV Hamburg nur dank des besseren Torverhältnisses an der Tabellenspitze gegen den Gettorfer TV durchsetzen konnte.

Der PSV Flensburg bedankt sich bei allen Mannschaften für eine großartige Saison, sendet seine Glückwünsche nach Hamburg und drückt Gettorf die Daumen für die Aufstiegsspiele für die zweite Liga!

 

PSV Flensburg:

[T] Jana Wilhelmsen, [C] Michael Düsing, Tilmann Gebhardt (1+0), Eike Kautza, Philipp Lehmann (1+2), Iljas Salmassi (3+0), Philipp Rother, Philipp Hansen (1+0), Finn Horn (0+1), Tobias Gottschlich, Lars Meier, Florian Holtorf (0+2), Steve Haumersen (0+1), Daniel Wolfrum

 

SG Kölln-Reisiek:

[T] Sven Petersen, [C] Dirk Burmeister (0+1), Hanna Petersen (1+0), Jonas Sommer (2+1), Talissa Sommer, Jonas Hachmann, Johannes Nikolei (3+2), Alexander Kurzhals, Marc Kreutzmann, Thomas Wilde, Stefan Schneider