Hamburger Lehrstunde

Das neue Jahr begann für die Herren auf dem Großfeld, wie das vergangene Jahr endete – leider. Die personelle Situation hatte sich in der Zwischenzeit unter anderem durch die Rückkehr von Tilmann Gebhardt etwas entspannt, zu positiven Ergebnissen führte dies aber gegen den ETV Hamburg II noch nicht. Die Hamburger bewiesen ihre langjährige Erfahrung und bestraften vor allem die zahlreichen Fehler in der Flensburger Verteidigung. Die Mission „Punktejagd“ musste nach der 3:15-Pleite erneut vertagt werden.

Bei dem anfänglichen Abtasten beider Mannschaften konnte der PSV zunächst noch konkurrieren. Es offenbarten sich aber schnell Zuteilungsprobleme, die Hamburg mit seiner taktischen Ausrichtung schürte. Infolgedessen dauerte es keine fünf Minuten (4:58) bis der ETV durch seinen Kapitän Korting in Führung ging. Ein Hamburger Sieben-Sekunden-Doppelschlag in der neunten Spielminute wies bald die Tendenz der Partie aus und ließ die Hoffnungen der Flensburger schwinden. Immer wieder nutzten die Hamburger Fehlpässe oder Freiräume aus, um zielstrebig den PSV-Kasten zu bearbeiten. Im ersten Drittel gelangen ihnen dadurch ganze zehn Treffer. Einziger Lichtblick war der „Anschluss“-Treffer: Finn Horn eroberte an der Mittellinie den Ball und setzte sich bis hinter das gegnerische Tor durch. Seinen Pass an den kurzen Pfosten vollendete Philipp Hansen zum einzigen Treffer der ersten 40 Minuten, denn ein solches „Kunststück“ gelang im zweiten Drittel überhaupt nicht. Dafür konnte sich die Abwehr deutlich besser auf die Hamburger Offensive einstellen und verhinderte dadurch eine weitere Flut von Gegentreffern. Die Fehler aber blieben: Ein kapitaler Fehlpass in die Kehle der Hamburger Nummer 27 endete direkt nach Wiederanpfiff in einem weiteren einfachen Gegentor. Zwischen der 22. und 35. Spielminute blieb der Kasten dann aber sauber, während eine Flensburger Überzahl wegen Sperrens für den ETV keine größeren Folgen hatte. Mit einem abschließenden Eigentor aus einem Gestocher am Slot heraus ging es für die beiden Mannschaften beim Stand von 1:13 in die Drittelpause.

Einen versöhnlichen Ausklang nahm die Partie lediglich in Hinblick auf das Ende des letzten Drittels. Die komfortable Führung lud die Hamburger zunächst zu einer etwas gemilderten Intensität ein, während sich Flensburg gleichzeitig besser auf deren System eingestellt hatte. Nach Vorlagen von Korting konnte Büsselmann in der achten und 14. Drittelminute noch zweimal den Spielstand nach oben schrauben, öfter fand der Lochball aber nicht mehr den Weg ins PSV-Tor. Stattdessen zappelte das Netz auf der anderen Seite: Philipp Rother passte quer zur äußeren Ecke des Slots, wo Max Pischke völlig freistehend aus halblinker Position trocken versenkte. Ein Steilpass von Michael Düsing fand 19 Sekunden vor dem Abpfiff noch Lars Meier, der für den Drittelausgleich und letztendlichen 3:16-Endstand sorgte.

Dennoch feierten die Hamburger nach zuvor zwei engen Verlängerungsspielen einen deutlichen Sieg. Flensburg blieb nach der Hamburger Demonstration ihres Könnens ein weiteres Mal lediglich die Rolle des enttäuschten Verlierers. Aber aus den Fehlern kann gelernt werden, die Blicke richten sich jetzt nach vorn: Denn am 1. Februar wartet mit der SG Kölln-Reisiek der direkte Tabellennachbar. Die ersten Punkte sollen her!

 

PSV Flensburg:

[T] Jan Sperber, [T] Jana Wilhelmsen, [C] Michael Düsing (0+1), Daniel Wolfrum, Lars Meier (1+0), Finn Horn (0+1), Philipp Hansen (1+0), Melanie Stöcks, Philipp Rother (0+1), Max Pischke (1+0), Tilmann Gebhardt

SG Tetenbüll/Siems:

[T] Patrick Henke, [T] Mirko Fricke, [C] Tobias Korting (3+3), Valerian Jablanovski (1+1), Class Schmidt (1+0), Micha Nitsch, Ville Kursula (1+1), Thies Schwarz, Malte Hagemann, Tilco Suling, Simon Wagener, Simon Büsselmann (3+2), Ina Jensen, Paul Wessel (1+0), Paul Mollik, Leonard Kunigk (0+2), Mirko Czerny, Nummer 27 (3+0)