Kampf um die Punkte

Ein schwieriger Februar für die Herren des PSV Flensburg: Nach der Partie gegen den Tabellenführer (13.02.) folgte am vergangenen Wochenende das Duell gegen den ETV Hamburg, seinerseits Zweiter der Regionalliga. Die beiden Kontrahenten trennen lediglich drei Punkte an der Spitze, ein gutes Torverhältnis könnte daher letztendlich ausschlaggebend werden. Da kommt der punktlose PSV als Piranha-Futter gerade recht. Oder? Ebenso wie der ETV benötigt der PSV Flensburg dringend die Punkte, nur an anderer Stelle. Der PSV, der im Hinspiel noch 1:13 unterlag, ergab sich daher nicht seiner Außenseiterrolle, stattdessen entwickelte sich ein 60-minütiger Kampf um die wichtigen drei Zähler.

48 Sekunden leuchteten rot auf der Anzeigetafel auf, als der Jubel zum ersten Mal ausbrach. Iljas Salmassi assistierte Steve Haumersen bei seinem ersten Treffer der Partie. Flensburg führte. Der Außenseiter schlug zu. Und die 1:0-Führung hielt stand, fast eine Viertelstunde lang. Die Partie war intensiv und teilweise hart geführt, es wirkte insbesondere aber nicht nach zwei Mannschaften, die in der Tabelle 20 Punkte auseinanderliegen. Der ETV brauchte erst eine 1:30-minütige Überzahl, um den Ausgleich zu erzielen. Dass die Hamburger das erste Drittel noch für sich entschieden, hatten sie ihrem Kapitän Simon Büsselmann zu verdanken, der nach einem unglücklichen Abpraller im Slot an den Ball kam und zwei Minuten vor der Pause den Lochball in die Maschen schob.

Im Mitteldrittel machte Hamburg dann mehr Druck und versuchte das bisher eher magere Ergebnis aufzupolieren. Individuelle Fehler in der Flensburger Defensive verhalfen diesem Unterfangen zunächst zu ersten Erfolgen. So konnten Paul Wessel (23.) und Claas Schmidt (26.) vergleichsweise einfach erhöhen. Nach dem folgenden 5:1-Treffer von Wessel für die Hamburger schien die Partie den erwarteten Verlauf zu nehmen. Doch erneut schritt das kongeniale Duo Salmassi und Haumersen dazwischen und verhagelte mit einem Last-Minute-Treffer nur wenige Sekunden vor der Pausensirene das bis dahin gute Drittelergebnis der Hamburger.

Flensburg war weiterhin hoch motiviert, den großen Favoriten von der Elbe zu ärgern. Eine zweite Zeitstrafe für Bandick Jürs bremste die Bemühungen zu Beginn des letzten Drittels zunächst aber aus. Diesmal hielt das Boxplay stand, doch die Zeit lief für den ETV. Langfristig forderte die hohe Bereitschaft ihren Tribut und der ETV konnte durch seine Erfahrung das Spiel behaupten. Paul Mollik und Büsselmann machten mit zwei weiteren Hamburger Treffern zur Mitte des Schlussdrittels den Sack zu. Obwohl nur fünf Tore Vorsprung waren, fehlte dem PSV eine adäquate Antwort. Die Partie blieb aber packend, da keine Mannschaft etwas herschenkte. Das letzte Tor der Partie war dann nochmal dem PSV Flensburg und seinem Dreifach-Torschützen Steve Haumersen gegönnt, der in der 58. Minute zum 3:7-Endstand traf.

Nüchtern betrachtet, steht eine weitere Niederlage auf dem Flensburger Konto, die Punkte sind weg. Doch gerade gegen die beiden Favoriten von der Tabellenspitze kassierte der PSV die wenigsten Gegentore seit dem zweiten Spieltag. Mit vier Treffern aus den vergangenen beiden Partien präsentierte sich Steve Haumersen zudem sehr gefährlich vor dem gegnerischen Kasten. Die Vorzeichen könnten vor der anstehenden Partie gegen die SG Bordesholm/Preetz durchaus schlechter sein. Das Spiel findet kurioserweise bei dem Flensburger „Heimspieltag“ am 19. März in Bordesholm statt.

 

PSV Flensburg:

[T] Lukas Dehmel, [C] Michael Düsing, Tilmann Gebhardt, Eike Kautza, Philipp Lehmann, Iljas Salmassi (0+2), Philipp Rother, Steve Haumersen (3+0), Bandick Jürs, Philipp Hansen, Lars Meier, Daniel Wolfrum, Alexander Ignaszak

 

ETV PiranHHas II:

[T] Patrick Henke, [C] Simon Büsselmann (2+0), Valerian Jablanovski (1+0), Paul Mollik (1+0), Claas Schmidt (1+1), Jan Ladiges, Nino Sziedell, Leonard Kunigk, Frederic Schlotfeldt, Björn Kappel (0+2), Lukas Papke, Henning Runge, Malte Hagemann (0+1), Paul Wessel (2+0), Henning Reichel