Stolperstein Tabellenführer

Nach langer Anreise standen sich der Gettorfer TV und der PSV Flensburg in Hamburg gegenüber. Mit dabei: das Flensburger Urgestein Jan Sperber, der sich der an diesem Samstag akuten Torwartnot widersetzte und für den PSV auflief. Wie sich im Verlauf der Partie zeigte, hat er trotz seiner langen Abwesenheit nichts verlernt. Obwohl das erste Drittel Mut zur Hoffnung machte, konnte am Ende Sperber allein die Niederlage nicht verhindern. Mit lediglich sieben Gegentoren gegen den aktuellen Tabellenführer der Regionalliga konnte das Schlusslicht PSV dennoch einen Achtungserfolg verbuchen.

Als nach zweieinhalb Minuten Lasse Becker nach einem Freischlag aus der Flensburger Ecke zum Führungstreffer einnetze, waren aufmerksame PSV-Fans dazu geneigt, die „alte Leier“ herauszuholen und das Spiel dem klaren Favoriten zuzuschreiben. Doch es blieb ein einzelner Ausrutscher im ersten Drittel. Besser noch: Die Antwort folgte nur zwei Minuten später. Steve Haumersen eroberte auf der Gettorfer Seite den Ball, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und schoss den Goalie an, von dort flog der Lochball im hohen Bogen über die Torlinie zum Ausgleich. Für Tor-Enthusiasten folgte danach eine lange Durststrecke: Flensburg demonstrierte die neu gewonnene Stabilität und ließ nur wenige zwingende Chancen zu. Das Aufbauspiel strahlte allerdings ebenso wenig Gefahr aus und so hielt das Unentschieden nicht nur bis zur Drittelpause, sondern noch weitere zehn Minuten.

Gettorf präsentierte sich im Mitteldrittel aggressiver und versuchte frühzeitig Druck aufzubauen. Obwohl dadurch zunächst viel Hektik in das Flensburger Spiel kam, ergaben sich daraus keine Gegentore – auch dank Jan Sperber. Erst in der 30. Minute verirrte sich ein Ball hinter das Flensburger Tor und sprang von der Bande direkt in die Kelle von Yannik Sydow, der ihn in die Maschen lenkte. Nicht schön, aber es reichte, um Gettorf einen Vorteil zu verschaffen. Mit zwei weiteren einfachen Treffern baute Sydow die Führung bis zur zweiten Sirene auf 4:1 aus und bestrafte dabei die Zuteilungsprobleme der Flensburger Abwehr.

Nach einem langen hohen Pass von Lars Mahmens zu Beginn des letzten Drittels ließ Steffen Fuchs seinen Verteidiger mit einer Körpertäuschung rechts liegen und schoss knapp an Sperbers Hand vorbei ins obere Eck. In einer zunehmend ruppigen Partie konnte sich der erklärte Favorit aber dennoch nicht endgültig losreißen und den Sack zu machen. Erst eine Viertelstunde später erzielte die gleiche Koproduktion durch Mahmens und Fuchs den vorentscheidenden 6:1-Treffer. Das letzte unnötige Gegentor durch Sven Löffler gut 40 Sekunden später war bereits Gettorfer Ergebniskosmetik. Doch auch Flensburg bewies einen langen Atem und ließ sich nicht hochnehmen. Steffen Thomsen blockte einen Tunnelversuch am gegnerischen Slot und musste nur noch einschieben. Der entsprechende 2:7-Endstand wurde noch mit einer überflüssigen Zwei-Minuten-Strafe wegen Stockschlages garniert, danach war die siebte Niederlage im siebten Spiel beschlossene Sache.

Nach Abpfiff haderte die Mannschaft mit dem Ergebnis, nachdem im ersten Drittel das Unentschieden gegen den Tabellenführer gehalten werden konnte. Generell fand der GTV nur wenige spielerische Lösungen gegen die stabileren Flensburger. Sieben Gegentore sind zudem Bestwert gegen die Top 3 der Liga, nur gegen Bordesholm fing der PSV weniger (5). Ein wahres Erfolgserlebnis lässt aber weiterhin auf sich warten. Der nächste Versuch startet am 28. Februar in Gettorf, dann gegen den Tabellenzweiten ETV PiranHHas 2.

 

Gettorfer TV:

[T] Henrik Bielenberg, [C] Lukas Fleischhauer (0+1), Lasse Becker (1+0), Steffen Fuchs (2+2), Sven Löffler (1+1), Maria Kapteina, Lars Mahmens (0+2), Patrick Mix, Christoph Müller, Jacques Bewarder, Jannik Sydow (3+0), Timm Thörner, Tom Welz

 

PSV Flensburg:

[T] Jan Sperber, [C] Michael Düsing, Tilmann Gebhardt, Finn Horn, Eike Kautza, Philipp Lehmann, Iljas Salmassi, Philipp Rother, Steve Haumersen (1+0), Bandick Jürs, Philipp Hansen, Lars Meier, Daniel Wolfrum, Steffen Thomsen (1+0)