Die Serie reißt

Am vergangenen Samstag reiste der PSV Flensburg gen Hamburg (Schenefeld), um sich mit dem Verbandsligakonkurrenten SG Schwarzenbek/Wellingsbüttel zu messen. Nicht an Bord waren unter anderem Kapitän Jörn Rottschäfer, Topscorer Moritz Müller sowie Abwehrchef Eike Kautza. Die Mannschaft erspielte sich über weite Strecken des Spiels eine optische Überlegenheit auf dem Feld, verließ selbiges nach Abpfiff aber mit leeren Händen. Obwohl der PSV sein Powerplay verwertete und auf der anderen Seite vier Minuten in Unterzahl ohne Gegentreffer überstand, setzte es am Ende eine bittere 2:3-Niederlage.

Die bisherigen Flensburger Spiele der laufenden Saison begannen stets mit einem Tor für eine der beiden Mannschaften in den ersten 70 Sekunden. Diesmal ließen sich die Akteure deutlich mehr Zeit. Die Flensburger konnten die Vorteile, die sie sich auf dem Feld erarbeiteten, aber nicht in bare Münze umwandeln. Erst in der zehnten Minute nutzte Marvin Erfurth eine Chance und brachte den PSV per Fernschuss in Führung. Trotz Chancenplus sollte es das einzige Tor des ersten Drittels bleiben. Nach Wiederanpfiff passierte es dann doch noch. Mit einem Drittel Verspätung fiel bereits nach 40 Sekunden ein Tor, ein Gegentor. Die SG Schwarzenbek/Wellingsbüttel agierte generell viel mit langen Bällen und verzichtete damit größtenteils auf anspruchsvollere Auslösungen. Diesmal gelang es den kreuzenden Stürmern die Flensburger Hintermannschaft zu überrumpeln. Jan-Malte Grymlas steckte zu Kapitän Pascal Riedel durch, Ausgleich. Keine zwei Minuten später war der Spielstand endgültig gedreht. Jan Runge bestrafte die mangelnde Konzentration der Flensburger bei seiner Ausführung eines Freischlags und hievte den Lochball direkt ins Netz. Im Gegensatz dazu nutzte der PSV seine Chancen im weiteren Verlauf des Spiels nicht aus. Lars Meier scheiterte freistehend am Torwart und Finn Horn brachte trotz hervorragender Laufleistung den Ball nicht in die Maschen.  Dafür wurde das Spiel eher durch kleine Nickligkeiten als durch großartige Torchancen geprägt. Nachdem die Schiedsrichter beide Mannschaften bereits wegen Wiederholter Vergehen ermahnt hatten, wurde zum Ende des zweiten Drittels zunächst ein Spieler der SG Schwarzenbek/Wellingsbüttel vom Platz gestellt. Kurz vor Ablauf der Zwei-Minuten-Strafe gelang es Flensburg endlich den Ausgleich zu erzielen. Jannik Luther passte einen Freischlag auf die andere Seite des Feldes zum freistehenden Michael Düsing, der die Lücke unten in der langen Ecke fand und gegen die Rutschrichtung des Torwarts traf. Mit dem moralischen Vorteil des Ausgleichs ging es in die Pause.

Nach Wiederanpfiff erwischte es nach gestoppten 15 Sekunden Finn Horn. Die Schiedsrichter bewiesen Konsequenz und stellten ihn ebenfalls wegen Wiederholter Vergehen für zwei Minuten vom Platz. Das folgende Boxplay konnte die Flensburger Mannschaft aber erfolgreich bestreiten, sodass lediglich zwei Minuten Angriffszeit verloren gingen. In der Folge passierte zu wenig in Richtung Tor der SG. Ambitioniert gelang der Ball immer wieder vor das Tor, aber die Abschlüsse blieben meistens aus. Stattdessen folgte Tobias Gottschlich dem Ruf auf die Strafbank nur acht Minuten nach Aussprache der ersten Strafzeit für den PSV. Im Spiel war er von den Beinen geholt worden und hatte versucht am Boden liegend den Ball zu klären – laut Regelwerk Bodenspiel und mit zwei Minuten zu ahnden. In der Unterzahl bewiesen sich die Flensburger aber erneut und trotzten dem Powerplay des Gegners. Am Ende reichte der SG Schwarzenbek/Wellingsbüttel aber ein anderes Tor. Drei Minuten vor Abpfiff gelang es Kolja Knofe und Torschütze Daniel Hartmann noch einmal sich durchzusetzen, einen bereits verlorenen Ball zurückzuerobern und diesen ins Tor zu drücken.

Die gesamte Flensburger Mannschaft blieb über die meiste Zeit zu harmlos im Abschluss, sodass am Ende eine bittere 2:3-Niederlage zu Buche steht. Damit reißt auch die bisher drei Spiele anhaltende Siegesserie des PSV. Einziges Trostpflaster ist die gleichzeitige Niederlage des ärgsten Verfolgers. BW96 Schenefeld II verlor das erste Spiel des Tages auf eigenem Parkett nach spannender Schlussphase gegen den TSV Bordesholm mit 7:8 und geht damit ebenfalls punktlos aus dem Spieltag.

Weitere Statistiken zu dem Spieltag findet ihr hier.