Freud, Leid und ein Happy End

Am offiziellen 6. Spieltag der Verbandsliga kam es zur Wiederauflage des Duells PSV Flensburg vs. Blau-Weiß 96 Schenefeld II. Das Spiel glich einer Berg-und-Tal-Fahrt beider Mannschaften. Der PSV legte drei Tore vor, die Schenefeld bis zehn Minuten vor dem Abpfiff konterte und seinerseits mit einem Tor in Führung ging. Flensburg traf daraufhin erneut und sicherte sich mit zwei weiteren Toren den dramatischen 5:4-Sieg und damit einen 6-Punkte-Vorsprung als Tabellenführer.

Flensburg präsentierte sich in Person von Max Pischke zu Beginn des Spiels hellwach. Pischke selbst krönte sein Comeback auf dem Großfeld, indem er sich auf der linken Außenbahn durchsetzte und den Ball bereits nach wenigen Sekunden im langen oberen Eck versenkte. Schenefeld war wachgerüttelt, verteidigte konsequenter, scheiterte aber entweder an der Flensburger Abwehr oder Torwart Lukas „Big Save“ Dehmel. Das zweite Tor des Spiels ging daher erneut auf das Konto des PSV. Lars Meier schoss den Schenefelder Torwart an, der den Ball im Getümmel nicht klären konnte und im Endeffekt selbst deutlich über die Linie brachte. Aller guten Dinge sind drei, hieß es dann im zweiten Drittel, als Moritz Müller für Jannik Luther auflegte. Aber auch Schenefeld fand ins Spiel und bezwang mit einem Schuss von Marvin Kuhfeld aus ihrer Sicht „endlich“ Lukas Dehmel. Was Blau-Weiß durch den Treffer an Sicherheit gewann, verlor der PSV und ließ sich bei eigenem Ballbesitz weit in die eigene Hälfte drängen. Dadurch geriet das Offensivspiel ins Stocken, die Zweikämpfe wurden aber weiterhin bissig geführt, sodass das zweite Drittel unentschieden endete.

Dass Schenefeld Qualität in den eigenen Reihen besitzt, stellten sie vor allem im letzten Drittel klar, als sie die in dieser Phase zahlreichen Fehler der Flensburger Hintermannschaft konsequent ausnutzten. Zunächst erreichte ein langer Pass von Ole Neumann den einlaufenden Marvin Kuhfeld, dem sein zweites Tor der Partie gelang. In Koproduktion mit Benedikt Fiedrich gelang beiden jeweils ein weiteres Tor. In der Summe verbuchten Kuhfeld und Fiedrich vier Tore und zwei Assists und drehten damit quasi im „Alleingang zu zweit“ den Spielstand zu Gunsten von Blau-Weiß in ein 4:3. Flensburg wirkte durchaus verunsichert und ließ sich tief zurückfallen. Nur eine Minute nach dem Führungstreffer für Schenefeld setzte es zusätzlich noch eine 2-Minuten-Strafe für den PSV. Rückstand. Unterzahl. Aber: Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Wie bereits im letzten Spiel gegen die SG Schwarzenbek/Wellingsbüttel präsentierte sich das Boxplay solide und die beherzte Verteidigungsarbeit verhinderte einen höheren Rückstand. Dadurch noch einmal motiviert, gelang die erneute Wende. Ein Ballgewinn am erweiterten Slot fand den Weg zu Jannik Luther, der zum zweiten Mal im Spiel trocken am Torwart vorbei schoss. Das endgültige Happy End für den PSV Flensburg besorgte David Kruse, der drei Minuten vor dem Ende einen Schlagschuss aus ähnlicher Position in die Maschen jagte.

In der NBA wird sich häufig der Floskel bedient: „As we all know, Basketball is a game of runs“. Nach diesem Spiel mag man behaupten, dass dies scheinbar auch für Floorball gilt. 3:0-Lauf Flensburg. 4:0 Schenefeld. 2:0 Flensburg. Drei „Runs“, ein Resultat: Vierter Sieg im fünften Spiel für den Tabellenführer aus Flensburg, der sich durch den Sieg des TSV Bordesholm gegen die Gastgeber aus Schwarzenbek (8:5) im ersten Spiel des Spieltages nun auf einem 6-Punkte-Polster bettet.

Detaillierte Statistiken zum Spieltag findet ihr hier.