Meister ohne Glanz

Der nachgeholte 5. Spieltag in Wellingsbüttel bildete den Abschluss einer überaus erfolgreichen Saison des PSV Flensburg. Der frühzeitige Meister von der Förde verzichtete aber ausgerechnet in diesem Spiel auf Glanz und Gloria. Gegen eine dezimierte Bordesholmer Mannschaft tat sich der PSV lange schwer und kam in den ersten beiden Dritteln jeweils nicht über ein 3:2 hinaus. Erst das letzte Drittel endete mit 5:0 einseitig und besiegelte den 11:4-Endstand. Neben dem Meisterschaftspokal wurde im Anschluss an die Partie auch noch die Trophäe des Topscorers (Moritz Müller) und des besten Goalies (Lukas Dehmel, gemeinsam mit Kevin Hoffmeister, SG Schwarzenbek/Wellingsbüttel) nach Flensburg verliehen.

Die Vorzeichen vor dem Spiel hätten konträrer nicht sein können: Während Bordesholm mit lediglich sechs Feldspielern anreiste, spielte Flensburg erstmals in dieser Saison mit drei Blöcken. Folglich: Ein-Mann-Bank gegen Wechselkarussell. Auswirkungen auf dem Spielfeld suchte man zunächst aber vergebens. Flensburg konnte zwar nach einem Pass von Lars Meier nach zwei Minuten bereits früh durch ein Tor von Spielertrainer Tilmann Gebhardt in Führung gehen. Während der kurz darauf folgenden Unterzahl wegen vermeintlichen Kopfspiels brillierte das Boxplay sogar, sodass der Zuschauer geneigt war zu hinterfragen, wer dort gerade in Unterzahl spielte. Nach sechseinhalb Minuten gelang noch das 2:0 durch Moritz Müller, vorbereitet von Finn Horn – aber der 1:2-Anschlusstreffer durch den Bordesholmer Kapitän Benedikt Stubbe (Assist Jonas Hansen) bestrafte zum Ende der siebten Minute erstmals die zahlreichen einfachen Fehler der Fördestädter, die oft in schlecht verteidigten Kontern mündeten. Einen davon nutzte Constantin Stubbe in der zwölften Minute zum Ausgleich. Dass Flensburg das erste Drittel sogar siegreich bestreiten konnte, dafür sorgte Kapitän Jörn Rottschäfer im Zusammenspiel mit Jannik Luther (13. Minute). Ansonsten konnte sich der PSV bis hierhin glücklich schätzen, dass Bordesholm im Abschluss nicht konsequenter war.

Ähnliches Bild im zweiten Drittel. Das erste Tor galt zunächst den Flensburgern: Nachdem Finn Horn an vorderster Front gescheitert war, hämmerte David Kruse den Lochball per Schlagschuss durch die Beine des gegnerischen Torwarts. Danach schlug Bordesholm wieder zu – diesmal doppelt. Das Duo Katharina Kaminsky und Benedikt Stubbe erzielte beide Treffer in Co-Produktion, wobei Kaminsky das erste der beiden Tore schoss und Stubbe den 4:4-Ausgleich erzielte. Nach einer halben Stunde auf dem Feld zeigten die fehlenden Wechselmöglichkeiten auf der Bordesholmer Bank langsam Auswirkungen. Der PSV bekam noch mehr Räume und wurde weniger intensiv attackiert. Mit einem halbhohen Freischlag von der rechten Bande fand die erfolgreiche WM-Teilnehmerin Frederike Strahl Gebhardt im Slot, welcher den PSV mit seinem zweiten Treffer wieder auf die Siegesspur brachte. Zwei Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels ließ sich auch Müller mit einer Einzelaktion ein zweites Mal in den Spielberichtsbogen eintragen.

Im letzten Drittel folgte dann endlich ein 5:0-Lauf gegen die schwindenden Kräfte des unterbesetzten Gegners. Luther (Torschütze) und Rottschäfer (Vorlagengeber) tauschten die Rollen im Vergleich zu ihrer ersten Kooperation in der 13. Minute. Horn legte ein weiteres Tor für Müller auf, der danach wiederum für Max Pischke auflegte. Nach 54:03 Minuten auf der Uhr gelang Daniel Wolfrum nach einer Vorlage von Luther sein Debüttor auf dem Großfeld. Vier Sekunden später vollendete Müller eine weitere Einzelaktion direkt nach dem Bully zum 11:4-Endstand.

Mit acht Siegen aus neun Spielen feierte der PSV im Anschluss an die Partie den Aufstieg. Während die Meisterschaft bereits seit zwei Spieltagen in trockenen Tüchern war, duellierten sich Müller und B. Stubbe noch im Kampf um die Topscorer-Krone. Müller ging mit einem Punkt Vorsprung ins Duell und erzielte im Spielverlauf weitere fünf Punkte. Stubbe konnte die Differenz mit seinen zwei Toren und einer Vorlage nicht verkürzen und musste sich am Ende nicht nur in der Partie geschlagen geben. Im Spiel um Platz 2 konnte sich die SG Schwarzenbek/Wellingsbüttel mit 9:3 durchsetzen und zog damit am direkten Gegner BW96 Schenefeld II vorbei – Schenefeld trat mit einem gelernten Feldspieler im Tor und, ähnlich wie Bordesholm, nur mit insgesamt acht Akteuren an.

Die Statistiken zum Spiel findet ihr hier.