Der Fluch der Unterbesetzung

Der PSV Flensburg fuhr zwar mit wenig Personal, dafür aber mit umso mehr Veränderungen zum ersten Spieltag der Saison 2015/16 nach Elmshorn. Spielertrainer Iljas Salmassi feierte seinen Flensburger Einstand auf dem Großfeld, Alexander Ignaszak bestritt gar sein erstes Pflichtspiel. Die derzeitige Torhütersituation zwang zudem Daniel Wolfrum, sonst Defensivspieler, zu seinem Goalie-Debüt. Die Runde der Debüttanten wurde durch Rekonvaleszent Eike Kautza erweitert, der nach einer schwerwiegenden Knieverletzung und mehr als einjähriger Abstinenz zurückkehrte. Mit Michael Düsing, Tilmann Gebhardt, Philipp Hansen, Lars Meier und Philipp Rother standen somit lediglich fünf Feldspieler der vergangenen Saison auf dem Feld. Gegen 15 Hamburger entwickelte sich dementsprechend eine einseitige Partie.

In einer kompakten Defensivordnung arbeitete der PSV zunächst solide gegen Ball und Gegner. Die PiranHHas waren erwartungsgemäß die spielbestimmende Mannschaft und ließen den Lochball in den eigenen Reihen zirkulieren, die Flensburger boten aber wenig Lücken. Erst in der achten Spielminute gelang Büsselmann mit einem Schuss an den langen Innenpfosten die Hamburger Führung. Obwohl daraufhin im Drei-Minuten-Takt zwei weitere Treffer fielen, blieb es bis zur ersten Drittelpause bei der 3:0-Führung des ETV. Die Flensburger beriefen sich auf Konter, die teilweise gefährlich bis zum gegnerischen Tor vorgetragen wurden, aber nichts Zählbares liefern konnten.

Auch im zweiten Drittel versuchte der PSV mit dem verfügbaren Personal die eigene Hälfte des Spielfeldes zu sichern. Nach einem überharten Körpereinsatz an der Bande musste Hagemann das Feld für zwei Minuten räumen, sodass sich eine Überzahlsituation für die Flensburger bot. Daraus entstand zwar keine Gefahr, aber nachdem sowohl Eike Kautza als auch Philipp Rother umgeknickt waren, bot sich zumindest eine kurze Erholungsphase. In der achten Minute des zweiten Drittels war es wiederum Büsselmann, der die Hamburger Führung ausbaute. Nach einem weiteren ETV-Treffer wurde die Schlussphase des Mitteldrittels noch einmal ereignisreich: Dem zwischenzeitlichen 0:6 aus der 18. Minute folgte nur wenige Sekunden später ein erfolgreicher Konter, den Iljas Salmassi vortrug und den auf der rechten Seite freistehenden Tilmann Gebhardt bediente, der daraufhin per Fernschuss das erste Flensburger Tor bescherte. Wiederum eine Minute später erzielten die Hamburger aber das 1:7.

Nach seiner Verletzung fiel mit Philipp Rother ein weiterer Spieler aus, sodass bei schwindender Kondition das letzte Drittel endgültig dem ETV Hamburg gehörte. Dabei zeigte sich nochmals die personelle Überlegenheit: Gleich sechs verschiedene Torschützen trugen die sechs Treffer des letzten Drittels bei. Hagemann fiel erneut negativ mit einem Stoß hinter dem eigenen Tornetz auf und verließ das Feld wiederum für zwei Minuten. Aber sogar in der Unterzahl überbrückten die Hamburger die Räume mit einigen langen Pässen und konnten so im entstandenen 1-gegen-0 selbst treffen. Den Schlusspunkt setzte Bohls in der letzten Spielminute mit dem Treffer zum 1:13-Endstand aus Flensburger Sicht.

Der PSV Flensburg unterlag damit dem Tabellenführer der Regionalliga. Der Auftakt war beschwerlich, die nötigen Aufbauarbeiten müssen aber schnell greifen, denn am 11. Oktober wartet bereits die zweite Partie in Bordesholm. Dort trifft der PSV auf die neu formierte SG aus Aufsteiger Bordesholm und Preetz (12:30 Uhr).

 

PSV Flensburg:

[T] Daniel Wolfrum, [C] Michael Düsing, Tilmann Gebhardt (1+0), Philipp Hansen, Alexander Ignaszak, Eike Kautza, Lars Meier, Philipp Rother, Iljas Salmassi (0+1)

ETV PiranHHas II:

[T] Patrick Henke, [T] Jussi Kursula, [C] Mirko Czerny (1+1), Claas Schmidt (1+0), Lukas Papke, Paul Wessel (2+1), Simon Büsselmann (3+0), Nino Sziedell (0+2), Paul Mollik, Xavi Behrend, Jonas Wagener (1+1), Henning Runge (1+1), Malte Hagemann, Jakob Bohls (2+1), Timur Durasi, Pawel Alms, Frederic Schlotfeldt (2+1)